22 Jähriges ENP-Jubiläum 2017

22JÄHRIGES JUBILÄUM VON ENP DEUTSCHLAND E.V

Der 8. März 2017 war nicht nur der 106. Internationale Frauentag, sondern auch das 22jährige Jubiläum des European Network of Policewomen Deutschland e.V., welches in Berlin gebührend gefeiert wurde.

Am 8. März 1995 gründeten acht Polizistinnen das Netzwerk „ENP Deutschland e.V.“ mit dem Ziel, das Thema Gleichstellung fest in den Führungsebenen der Polizei zu verankern und voranzutreiben. Und auch heute, 22 Jahre nach Gründung, sehen wir es noch als unsere Aufgabe, Frauen in der Polizei in ihren persönlichen und beruflichen Kompetenzen zu stärken und zu fördern. So bietet ENP Deutschland e.V. seinen mittlerweile über 150 Mitgliedsfrauen bei Seminaren, Studienreisen und Netzwerktreffen die Möglichkeit, sich fortzubilden, auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Unser Jubiläum begannen wir mit einer Führung durch den Bundestag, organisiert vom Büro der Bundestagsabgeordneten Kirsten Lühmann, ENP Mitglied und ehemalige Polizistin. Anschließend tauschten wir uns mit ihr über das Thema Gleichstellung und Chancengleichheit bei der Polizei aus.

Nach einem Mittagessen in der Berliner Innenstadt trafen wir uns mit zahlreichen Berliner Kolleginnen sowie den internationalen Kolleginnen unseres Dachverbandes ENP im Polizeipräsidium Berlin, um das 22jährige Bestehen zu feiern.

Nach der herzlichen Begrüßung durch unsere beiden Vorstandsvorsitzenden Janina Hessenauer und Natalie Mehrfert richtete auch Montserrat Pina Martinez, Präsidentin von ENP, das Wort an die teilnehmenden Frauen. Sie hob hervor, dass es wichtig ist, sich zu vernetzen, um Gleichheit zwischen den Geschlechtern voranzutreiben und dass die Arbeit von den Netzwerken wie ENP oder IAWP (International Association of Women in Police) auch trotz der Ziele, die man bisher erreicht hat, weiterhin wichtig und notwendig ist.

Der weitere Tag wurde mit einer Reihe von interessanten und fesselnden Vorträgen gestaltet. POKin Martina Dreyer aus Berlin berichtete über ihre Auslandseinsätze im Kosovo, Afghanistan sowie Griechenland und Maria Appelbloom, ehemalige schwedische Polizistin und jetzt Angehörige der UN, hielt einen Vortrag über die Rekrutierung von Frauen für UN-Missionen.

Ein aktuelles Thema wurde durch Frau Dr. Andrea Jochmann-Döll mit dem Vortrag „Führen in Teilzeit“ dargestellt. Ihre interessante Studie zu den Möglichkeiten und Grenzen von Führungsfunktionen in Teilzeit im Polizeivollzugsdienst zeigte sowohl die Vor- und Nachteile als auch die Unterschiede in den verschiedenen Bundesländern in Deutschland auf. Abgerundet wurde das Thema von einem Video-Interview mit der Polizeioberrätin Isabel Müller, die aktuell die stellvertretende Leitung der Polizeidirektion Wiesbaden in Teilzeit innehat. Da sie wegen ihrer Tochter nicht teilnehmen konnte, bestritten wir neue Wege und zeichneten ihren Beitrag zuvor per Video auf und spielten dieses ein. Sie berichtete von ihren Erfahrungen, gleichzeitig den beruflichen Anforderungen in einer Führungsposition, aber auch den Bedürfnissen ihrer Tochter gerecht zu werden.

Im Anschluss an die Vortragsreihe erwartete die Teilnehmerinnen im Polizeipräsidium Berlin ein Sektempfang mit anschließendem Abendessen, gezaubert von den Einsatzköchen der Technischen Einsatzeinheit der Berliner Polizei. Hier konnten die Frauen dem Aufruf der Präsidentin Montserrat Pina Martinez folgen und sich austauschen und Kontakte knüpfen. So konnte ENP Deutschland e.V. sich an dem Tag über zahlreiche Neuanmeldungen von Berliner Kolleginnen freuen, die unser Netzwerk bereichern.

Am Folgetag gab es, ebenfalls im Polizeipräsidium Berlin, für die Mitglieder des ENP Deutschland e.V. und den Mitgliedern des europäischen Dachverbandes ein köstliches Frühstück mit einem anschließenden Vortrag von Taibe Canolli, Polizistin im Kosovo, über die Situation von Polizistinnen im Kosovo. Zum Abschluss führten „Miss Marples Schwestern“ die Mitgliedsfrauen durch Berlin und rundeten damit zwei ereignisreiche Tag ab.

Im Namen des Vorstands von ENP Deutschland e.V. bedanken wir uns ganz herzlich bei allen, die unser Jubiläum mitgestaltet haben. Allen voran den Kolleginnen und Kollegen aus Berlin, ohne die unsere Feier nur halb so schön gewesen wäre.

Ein Bericht von Katharina Katz